Köln. In Nordrhein-Westfalen könnten in den kommenden Wochen bei gleichbleibendem Einsatz von Impfstoff mehr Menschen geimpft werden als zuletzt geplant. Wie das Gesundheitsministerium dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch-Ausgabe) bestätigte, dürfen ab sofort sieben statt sechs Impfdosen aus einer Ampulle der Hersteller Biontech und Pfizer gezogen werden.
Die Anpassung gelte allerdings unter Einschränkungen: Der Impfstoff aus verschiedenen Ampullen darf nicht vermischt werden. Zudem ist die siebte Dosis nur einzusetzen, sofern noch mindestens 0,3 Milliliter des Vakzins in der jeweiligen Ampulle übrig sind.
Jürgen Zastrow, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung in Köln, begrüßte die Entscheidung: „Wir können nun aus jeder Ampulle sieben statt sechs Dosen gewinnen, das sind 14 Prozent mehr. Die Anpassung war überfällig.“
Offiziell enthält eine Ampulle des Impfstoffs von Biontech/Pfizer zwei Milliliter des Vakzins. Die Ampullen werden jedoch laut NRW-Gesundheitsministerium „aus technischen Gründen regelhaft überfüllt“. Dadurch ist es bei einem sorgfältigen Umgang möglich, eine siebte Ampulle zu gewinnen. Bis Anfang des Jahres durften aus den Ampullen lediglich fünf Dosen gewonnen werden.
Die Umstellung von fünf auf sechs Dosen führte allein in Köln dazu, dass bereits in den ersten beiden Januarwochen 571 Intensivärztinnen, Pfleger sowie Rettungskräfte zusätzlich geimpft werden konnten.
PM/Kölner Stadt-Anzeiger