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Pop-up-Ausstellung „Ankerplatz“ am Oldenburger Stadthafen vom 1. bis 10. Juli 2023

Melanie Robinet (Ausstellungsvermittlung), Franziska Boegehold-Gude (Kuratorin der Ausstellung) und Dr. Steffen Wiegmann (Leiter des Stadtmuseums) vor einer Station der Pop-up-Ausstellung Foto: Stadtmuseum Oldenburg

Oldenburg. Spaziergänge an der Promenade, ein Bier im Sonnenschein, Wohnen im neuen Quartier, so kennen viele Oldenburgerinnen und Oldenburger den Stadthafen. Aber vor gar nicht allzu langer Zeit sah das noch ganz anders aus. Industrieanlagen und Gewerbe, Piraten und Fährmänner, alternative Wohnkonzepte, ein bisschen Rotlichtmilieu…

Diese unterschiedlichsten Hafengeschichten erzählt das Stadtmuseum Oldenburg in seiner neuen Pop-up-Ausstellung „Ankerplatz“. Vom 1. Juli bis zum 10. September laden orangefarbene Stationen entlang der Hafenpromenade dazu ein, diesen besonderen Ort neu zu entdecken. „Der Hafen ist ein Anziehungspunkt für viele Menschen aus Oldenburg und von außerhalb“, sagt Museumsleiter Dr. Steffen Wiegmann. „Wenige kennen die Geschichte des Hafens, dabei bietet er sich mit seinen vielen Anekdoten geradezu als Open-Air Museum an. Mit unserer Ausstellung geben wir diesem besonderen Ort einen neuen Rahmen, um ihn in das Zentrum der Aufmerksamkeit seiner Besucherinnen und Besucher zu rücken.“

14 Ausstellungsstationen

Mit der Ausstellung im öffentlichen Raum begegnet das Stadtmuseum Oldenburg den Herausforderungen der durch den Museumsneubau bedingten Schließung. Mit seinen Ausstellungen und Veranstaltungen geht es noch bis zur Neueröffnung gezielt in den öffentlichen Raum, um so das Museum in die Stadt und direkt zu den Menschen zu bringen.

Entlang der Hafenpromenade – vom Stautorkreisel bis zum Wasserturm – lädt die Ausstellung mit vierzehn Stationen zum Entdecken ein. Mit Bild und Text greift sie verschiedene Fäden des bunten Geschichtengeflechts rund um den Hafen auf: Von seiner Bedeutung als Standort für Warenumschlag und Gütertransport, über die Veränderungen zu einem Raum für Alternativkultur und später zum urbanen Wohnquartier bis hin zu den Geschichten der Menschen, die am Hafen arbeiten, leben und sich engagieren. „Wir möchten mit der Ausstellung diese Geschichten zum Leben erwecken, zeigen, welche beachtliche Entwicklung der Hafen vollzogen hat, und Besucherinnen und Besucher zur Auseinandersetzung mit der Frage anregen, wie sich der Hafen zukünftig noch verändern wird“, sagt Kuratorin Franziska Boegehold-Gude.
Die Ausstellung macht darüber hinaus auf die Hintergründe der baulichen „Überbleibsel“ des alten industriellen Hafens aufmerksam. Der historische Wasserturm, der Hafenkran, der alte Schlachthof und das Rose-Haus prägen noch heute das dortige Stadtbild und erzählen von längst vergangenen Zeiten. Dass der Wasserturm ohne das Engagement zweier Oldenburgerinnen heute nicht mehr zu sehen wäre, ist eine der vielen Geschichten, die vom Übergang von Industriestandort zu urbanem Lebensraum zeugen.

Kleiner Hafen – große Geschichte

Der Hafen hatte seit dem 14. Jahrhundert als Handelsplatz eine große Bedeutung für die Stadt und das Umland. Hier kamen Salz, Getreide oder auch Seife an und im Gegenzug wurden Waren aus der Region über den Oldenburger Hafen in den Nord- und Ostseeraum verschifft. Vor allem im 18. Jahrhundert verlor der Hafen aber massiv an Bedeutung. Ein Grund war eine mangelnde Pflege der Fahrrinne, wodurch die Schifffahrt auf der Hunte nahezu zum Erliegen kam. Erst ab Anfang des 19. Jahrhunderts wurde von Entscheidungsträgern die Notwendigkeit erkannt, die Wasserstraßen in und um Oldenburg zu verbessern.

Mitte des 20. Jahrhundert war der Hafen einer der umschlagstärksten Binnenhäfen Niedersachsens. Mit Zunahme des Güterverkehrs verlagerte sich die Hafenwirtschaft dann mehr und mehr in Richtung Osthafen hinter der Eisenbahnbrücke. Der kleine Stadthafen konnte die Anforderungen an eine zeitgemäße Hafenwirtschaft nicht mehr erfüllen. Mitte der 1980er Jahre war sämtliche Hafenindustrie vom „Stau“ verschwunden.

Rahmenprogramm

Die Ausstellung kann vom 1. Juli bis 10. September täglich ganztägig und kostenfrei besucht werden. Darüber hinaus lädt ein vielfältiges Rahmenprogramm dazu ein, den Hafen zu erleben. Neben Führungen am Sonntag oder zum Feierabend bietet das Stadtmuseum auch Urban Sketching Workshops, Open Air Kino in Kooperation mit dem Cine K und der Seebrücke Oldenburg, eine Gesprächsveranstaltung zur Quartiersentwicklung, Exkursionen und vieles mehr an. Anlässlich des Tags des offenen Denkmals am 10. September können Interessierte mehr über die Baudenkmäler am Stadthafen erfahren und diese besichtigen. Das gesamte Programm ist auf https://www.museum-findet-stadt.de/pop-up/ zu finden.

PM/Stadtmuseum Oldenburg

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