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„In Frieden L(i)eben“: Osnabrück feiert am 3. Juni den CSD mit Bühnenprogramm und Gottesdienst

Foto: CSD Osnabrück e.V.

Osnabrück. Samstag, der 03.06.2023, ist der Tag, an dem der Christopher Street Day in Osnabrück ein weiteres Mal stattfindet. Diesjähriges Motto ist „In Frieden L(i)eben“. Das Team des CSD Osnabrück e.V. hat sich in die Planung eines Ständefests begeben und hierfür ein Bühnenprogramm von 13 Uhr bis 21 Uhr erstellt. Ort des Geschehens ist dieses Jahr der Marktplatz an der Marienkirche beim Osnabrücker Rathaus. Selbstredend gibt es darüber hinaus ebenfalls die jährlichen Forderungen an die Stadt sowie einen Demonstrationsumzug durch die Straßen Osnabrücks. Für die Verpflegung gibt es verschiedene Imbiss- und Getränkestände. Außerdem sind verschiedene lokale queere Institutionen und Organisationen mit Informationsständen vertreten.

Die Forderungen des CSD Osnabrück ähneln den Forderungen der Vorjahre. Das zeigt, dass bestehende Diskriminierungen immer noch abgebaut werden müssen. Es fehlt noch immer eine Erweiterung des Grundgesetzes (Art. 3 Abs. 3) um den Schutz der „sexuellen Orientierung „. Das Familien- und Amtsrecht benötigt ebenso noch immer eine Änderung, die Regenbogenfamilien einschließt. Die aktuellen Gesetzesentwürfe des Selbstbestimmungsgesetzes müssen zurückgeführt werden auf die umfassende und diskriminierungsfreie Möglichkeit der Anpassung des Vornamens und Personenstands. Die Stadt Osnabrück hat sich bisher noch nicht deutlich als Unterstützer_in des CSD und der queeren Community positioniert und sich von queerfeindlichen Entwicklungen in Europa distanziert.

Im Gegenteil: das Zurückziehen der geschlechtergerechten Amtssprache in Osnabrück grenzt deutlich Identitäten außerhalb der heteronormativen, binärgeschlechtlichen Norm aus. Auch ein zentraler Ort für die Vielfalt Osnabrücks, wie ein queeres Zentrum mit entsprechenden Fachkräften, existiert noch immer nicht. Darüber hinaus wird die Anpassung von Lehrplänen an die Diversität in sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten sowie die Einrichtung von Beratungs – und Unterstützungsmöglichkeiten für queere Kinder und Jugendliche an Schulen gefordert. Gleichzeitig braucht es öffentliche Bildungskampagnen mit dem Ziel, die binäre, cisgeschlechtliche, heteronormative und patriarchale Geschlechternormen abbaut.

Das Motto „In Frieden L(i)eben“ wurde aufgrund der noch immer zunehmenden Hasskriminalität gegen queere Menschen gewählt. Wie bereits zum letzten CSD stehen wir noch immer vor hohen Zahlen an Gewalttaten. 2022 wurden 1.400 Straftaten gegen queere Menschen registriert – von der Dunkelziffer ganz zu schweigen.

Den Auftakt gibt der ökumenische Gottesdienst zum CSD in der St. Marienkirche um 12.15 Uhr. Den Start des Bühnenprogramms des CSDs macht ab 13 Uhr DJ Windz, der verteilt über den Tag Musik auflegen wird. Parallel zum Bühnenprogramm gibt es ebenfalls von 13 Uhr bis 21 Uhr Infostände, wo sich verschiedene Vereine und Institutionen und sich Interessierte informieren und austauschen können. Die Oberbürgermeisterin Katharina Pötter wird die diesjährigen Forderungen des CSDs entgegennehmen.

Gegen 14 Uhr startet die Demo vom Platz der Deutschen Einheit vor dem Theater, verläuft über die Hasestraße, den Erich-Maria-Remarque-Ring, Berliner Platz, die Wittekindstraße, den Neumarkt, Kamp, die Dielingerstraße, Lorzingstraße, Hasestraße und wird um 16 Uhr am Marktplatz/Rathaus ankommen. Wie bereits im letzten Jahr unterstützt die Weser-Ems Busverkehr GmbH unsere Demo mit einem Niederflurfahrzeug, den alle Menschen nutzen können, die gerne teilnehmen wollen, jedoch die Strecke nicht (ganz) zu Fuß zurücklegen können. Dieser wird am Ende der Demo fahren, um auch all diejenigen Menschen einzusammeln, die während der Demo zusteigen möchten. Sie haben die Chance, sich zurückfallen zu lassen und auf den Bus zu warten.

Weitere Redebeiträge folgen von 16 Uhr bis 17 Uhr auf der Bühne auf dem Marktplatz. Dieses Jahr wird es als Besonderheit eine Podiumsdiskussion geben, zu der die SPD Queer, SPD, Grüne und Linksjugend solid OS kommen, um den zuvor in sozialen Medien gesammelten Fragen der queeren Menschen Osnabrücks Rede und Antwort zu stehen. Die Bands Zeitflug, Two Hearts in Ten Bands und Glüxkinder werden mit ihrer Vielfalt an Musikrichtungen und -stilen ab 18 Uhr ebenfalls Teil des bunten Bühnenprogramms sein. Den Schlusspunkt setzten wir dieses Jahr um 21 Uhr.

Wir freuen uns über zahlreiches Erscheinen, um gemeinsam der Stadt Osnabrück zu zeigen, dass Queerness nicht einfach unsichtbar gemacht werden kann. Denn wir wollen, wie alle Menschen, lediglich in Frieden leben und in Frieden lieben, also: In Frieden L(i)eben.

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PM/CSD Osnabrück e.V.

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