Osnabrück. „Die Not unter den Kriegsflüchtlingen ist groß und die Osnabrückerinnen und Osnabrücker sind da und helfen“, sagt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. Bei der städtischen Freiwilligen-Agentur haben sich über 500 Menschen mit unterschiedlichen Hilfsangeboten gemeldet.
Einige stellen ihre Sprachkenntnisse zur Verfügung. So haben bereits beinahe 200 Dolmetschereinsätze stattgefunden. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger kümmern sich bereits um ihre neuen Nachbarn. Auch Sportvereine übernehmen Verantwortung. So hat der SC Schölerberg, direkter Nachbar der Käthe-Kollwitz-Schule, wo Geflüchtete kurzfristig aufgenommen werden, Ukrainer zum gemeinsamen Training eingeladen. Die Eissporthalle bietet Flüchtlingen kostenlosen Eintritt und Schlittschuhe. Freiwillige unterstützen bei der Kinderbetreuung und beim Ankommen der Eltern. Sie bieten auch Spielangebote für Geflüchtete an. Dabei legt Raphael Dombrowski von der städtischen Freiwilligen-Agentur Wert darauf, dass sich alle Angebote immer auch an alle richten: „Wir wollen doch, dass die Menschen zusammenkommen.“ Aus diesem Grunde ist das Freiwilligenmanagement auch ständiges Thema im Krisenstab, der von der Oberbürgermeisterin geleitet wird. Zur Unterstützung der Geflüchteten haben sich 537 Freiwillige gemeldet. Knapp 300 wurden bisher vermittelt.
Seit Beginn des Krieges hat die Stadt eine Hotline unter der Nummer 323-3000 geschaltet, die beständig genutzt wird.
In der Ausländerbehörde haben sich inzwischen 1225 Menschen aus dem Kriegsgebiet gemeldet, das sind elf mehr als am vergangenen Tag. Von Bekannten und Verwandten sind inzwischen 1148 Flüchtlinge aufgenommen worden. Fast 200 sind von der städtischen Wohnraumversorgung in über 50 Unterkünfte vermittelt worden. In der Sammelunterkunft in der Käthe-Kollwitz-Schule halten sich zur Zeit 33 Menschen auf. Die maximale Aufnahmekapazität liegt zur Zeit bei 60. Weitere Kapazitäten werden hier geschaffen. Bei Bedarf stehen rund 500 Betten in privaten Unterkünften zur Verfügung. Obwohl in den Räumen der Käthe-Kollwitz-Schule noch Platz für weitere Flüchtlinge ist, sucht die Verwaltung nach einer weiteren Immobilie. Je länger der Krieg dauert, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass in der Stadt noch deutlich mehr Flüchtlinge aufgenommen werden müssen.
PM/Stadt Osnabrück